Heute lernen Sie Ihre Top-Kandidaten endlich persönlich kennen! Beim Job-Interview gibt es natürlich einiges zu beachten – schließlich wollen Sie sich, ebenso wie Ihr Bewerber, von Ihrer besten Seite zeigen. Im besten Fall gewinnen Sie durch das Gespräch einen neuen Mitarbeiter, der Ihre Firma voranbringt.

Ein positives Erlebnis für den Kandidaten ist allerdings auch dann wichtig, wenn kein Vertragsabschluss folgt: Sorgen Sie stets dafür, dass Ihr Unternehmen gut in Erinnerung bleibt. Vor allem bei negativen Eindrücken wird der Kandidat anderen von Ihnen erzählen und gegebenenfalls wäre unter diesen Personen Ihr nächster Mitarbeiter oder Kunde gewesen, dem nun ein schlechter Eindruck im Gedächtnis bleibt.

 

Vorbereitung ist das A und O

Bereiten Sie sich also gut auf den Termin vor und sorgen Sie dafür, dass Ihre Gesprächspartner sich wohlfühlen. Das beginnt bereits bei der Begrüßung. Findet das Job-Interview vor Ort in Ihrer Firma statt, dann organisieren Sie, dass der Bewerber am Eingang persönlich abgeholt wird. Hat er den Weg gut gefunden? Wie war sein Tag bisher? Formloser Smalltalk nimmt allen Beteiligten die erste Anspannung, gibt einen Ton vor und ebnet den Weg für das darauffolgende Gespräch.
Bereits beim Gang zum Gesprächsort ergibt sich oft die Möglichkeit für einen groben Überblick über die Räumlichkeiten wie Büros oder Aufenthaltsräume. Ein kleiner Rundgang kann aber auch im Anschluss eines positiven Gesprächs erfolgen. Auch wenn der Termin per Video-Call stattfindet, sollte der Kandidat einen kleinen Einblick bekommen – erzählen Sie ihm im Laufe des Gesprächs also zumindest, wie das Arbeitsumfeld in Ihrem Unternehmen aussieht, selbst wenn der Kandidat später remote arbeiten wird.
Sind Sie vor Ort, dann lüften Sie den Raum rechtzeitig vor dem Termin für einige Minuten durch. Prüfen Sie, ob alles sauber ist und Getränke sowie genügend Stühle bereitstehen.
Wie viele Personen sind bei dem Bewerbungsgespräch anwesend? Im besten Fall sind Sie als direkter Arbeitgeber dabei. Oft sind auch Personaler vor Ort sowie jemand aus der Abteilung, in der die Stelle zu besetzen ist. Generell gilt: Je weniger Personen vor dem Kandidaten sitzen, umso besser ist meist das Gesprächsklima. Zu viele prüfende Augen können abschrecken. Versuchen Sie daher, die Teilnehmer aus Ihrem Unternehmen auf zwei bis vier Personen zu beschränken.

 

Raum für Spontanität

Legen Sie vorab fest, wer durch das Gespräch führt. Als Arbeitgeber haben Sie meistens das Wort und damit die beste Gelegenheit, den Kandidaten kennenzulernen. Ein gutes Job-Interview ist gut vorbereitet aber lässt gleichzeitig Raum für Spontanität. Legen Sie die Fragen fest, die Sie im Verlauf auf jeden Fall klären möchten und stecken Sie auch ab, was Sie von Ihrem Unternehmen erzählen wollen.

Nachdem sich die teilnehmenden Gesprächspartner begrüßt haben, nehmen Sie Platz und finden Sie einen lockeren Gesprächseinstieg. Vermeiden Sie dabei Themen wie Politik, Religion oder Gesundheit. Im Verlauf des Termins können Sie nun die Fragen stellen, die Ihnen für die zu besetzende Stelle wichtig sind. Achten Sie dabei auf ausgeglichene Redeanteile – Ihr Kandidat sollte ausreichend zu Wort kommen. Hören Sie aufmerksam zu und machen Sie sich Notizen. Vielleicht ergeben sich aus dem Gespräch neue Fragen? Stellen Sie sie direkt. Geben Sie Ihrem Gesprächspartner aber auch die Gelegenheit, selbst Fragen zum Unternehmen und zum Job zu stellen. Beantworten Sie diese ausführlich und authentisch.

 

Favoriten gefunden?

Oft stellt man schnell fest, wenn jemand für die Stelle nicht geeignet ist oder nicht ins Team passt. Führen Sie das Gespräch trotzdem höflich und wertschätzend zu Ende. Finden Sie einen positiven Abschluss, ohne falsche Hoffnungen zu schüren.
Der Kandidat scheint perfekt zum Unternehmen und zur freien Stelle zu passen? Prima! Geben Sie sich selbst und dem Bewerber dennoch etwas Bedenkzeit und die Gelegenheit, das Gespräch sacken zu lassen. Zum Abschluss sollte der Kandidat einen Ausblick auf das weitere Vorgehen bekommen: Wann kann er mit einer Rückmeldung rechnen? Folgt ein Probetag? Bedanken Sie sich für das Gespräch und zeigen Sie sich offen für Rückfragen, die gegebenenfalls auch im Nachhinein entstehen. Begleiten Sie Ihren Bewerber persönlich zur Tür – indem Sie sich diese Zeit nehmen, drücken Sie Ihre Wertschätzung aus.

Besprechen Sie mit den weiteren Gesprächsteilnehmern Ihren Eindruck und gehen Sie Ihre Notizen nochmal durch. Werden die Voraussetzungen für die freie Stelle erfüllt? Passt der Bewerber gut ins Team? Konnte er sich eindeutig gegen weitere Kandidaten durchsetzen? Dann lassen Sie Ihren Favoriten nicht zu lange auf Rückmeldung warten.
Er fand Sie im Gespräch ebenso überzeugend und möchte die Stelle antreten? Alle Fragen konnten geklärt werden? Herzlichen Glückwunsch – dann steht dem zukünftigen Arbeitsverhältnis nichts mehr im Weg. Formalitäten wie der Arbeitsvertrag erfolgen entweder persönlich oder per Post. Nun gilt es, das Onboarding für den neuen Kollegen vorzubereiten. Hierzu lesen Sie mehr im nächsten und letzten Teil unserer Reihe über die Candidate Journey.